Züchterhinweise für den neuen Halter eines Doggenwelpen

>Sozialverhalten von Hunden
 

Die nachfolgenden Hinweise in Verbindung mit dem verlinkten Übungsprogramm sind das Ergebnis der Optimierung unserer Welpenaufzucht über 5 Doggengenerationen. Das Weglassen einzelner Elemente aus dem Übungsprogramm unserer Früherziehung führt zu Sozialisierungslücken und damit zu einen erhöhten Aufwand in einer späteren Ausbildung.



  • Versicherungen

Die wichtigste Versicherung für einen Hundehalter ist die Hundehalterhaftpflichtversicherung. Diese Versicherung ist eine wichtige Absicherung für jeden Hundehalter unabhängig von der Rasse.
Als weitere Versicherung kann die Operationskostenversicherung für den Hund genannt werden. Über diese Versicherung kann man unterschiedlicher Meinung sein.
Wir als Züchter besitzen keine Operationskostenversicherung und zahlen unsere Chefarztrechnungen ohne Zeitverzögerung.

  • Vorsicht - schwere Fehler im System !

Es gibt bei der Deutschen Dogge nicht wenige Tendenzen in der Erziehung und Ausbildung die absolut kontraproduktiv sind. Dazu gehören:
1. Hundeauslaufgebiete in denen Doggenwelpen ohne Leine mit anderen Rassen sozialisiert werden, sind entweder nicht vorhanden oder werden nicht besucht.
2. Eine einseitige Unterordnung an der Leine verbunden mit einem intensiven Ausstellungstraining unterbindet das normale Sozialverhalten von Hunden.
3. Die Bedeutung des Sozialverhaltens der Hunde ohne Leine untereinander wird ignoriert oder unterschätzt.
4. Angst als Hauptgrund für Probleme auf Grund mangelnder oder zu später Sozialisierung wird als Problem nicht erkannt.
5. Durch zu geringen Kontakt der Deutschen Dogge zu fremden Hunden oder fremden Personen können insbesondere bei Grundstücksdoggen deutliche Feindbilder entstehen die nur sehr schwer zu händeln sind.

  • Welches sind die Hauptgründe für Probleme mit ausgewachsenen Deutschen Doggen?

Die Deutsche Dogge ist ein "Spätentwickler" der aufgebaut werden muss. Die Hauptgründe für Probleme mit ausgewachsenen Deutschen Doggen sind:
1. Sozialisierungslücken bereits im Welpenalter
2. Die Dogge wird hochgradig verwöhnt, Grenzen werden nicht gesetzt.
3. Herrchen tritt nicht als Rudelführer auf.
4. Die Dogge ignoriert auf Grund mangelnder Führung Kommandos. ("Aus", Rückruf usw.)
5. Die gewerbliche Doggenzucht auf der Basis von Zwingerhaltung über sehr viele Generationen, (ohne eine praktische Ausbildung für die Zuchtzulassung)
führt langfristig zu Doggen die im erwachsenen Alter unter Belastung mit Stress Probleme haben.
Bei solchen Hunden ist es schwierig wichtige Eigenschaften zu aktivieren. Diese wurden durch epigenetische Regulation verdrängt, weil sie Zwingerhunde nicht benötigen. Genau aus diesem Grund sind Hunderassen mit Ausbildungspflicht für die Zuchtzulassung, anderen Hunderassen ohne Ausbildungsgrundlage für die Zucht, deutlich überlegen.

Video: Lena vom Gehrensee im Alter von 6 Monaten am Grunewaldsee / Berlin


  • Was sollte man als Halter einer großen Rasse unbedingt wissen?

Das Verhalten von großen Hunden wird in der Öffentlichkeit völlig anders bewertet als das Verhalten von kleinen Hunden. Kleine Hunde dürfen aggressiv sein. Sie dürfen Raufen weil es ja so niedlich ist, sie dürfen attakieren und, und und .....
Mit einer Deutschen Dogge an der Hand bekommt man bei gleichen oder ähnlichen Verhalten als Halter sofort eine Anzeige weil Sie einen gefährlichen Hund an der Leine haben. Dazu gehört auch ein leichtes Knurren das vielleicht nur aus Skepsis resultiert. Wer glaubt unsere Amtstierärzte würden so ein Verhalten bei großen Hunden tolerieren ist absolut im Irrtum. Die zuständigen Behörden wollen sich grundsätzlich immer absichern um nichts falsch zu machen. Der Kläger ist hier immer im Vorteil, der Beschuldigte in der Beweispflicht. (Wesenstest)
Man toleriert in der Erziehung von Anfang an also nur ein Verhalten, was später einmal in der Öffentlichkeit auch toleriert wird. Dazu gehört nicht das Raufen.


  • Hinweis zum Video

Nicht jeder erkennt hier zwei spielende Hunde. Es handelt sich um ein Spiel, weil es keinen ernsthaften Konflikt zwischen beiden Hunden gibt. Im Spiel wird mehr oder weniger der Ernstfall geübt. Für einen Doggenhalter könnte es unter Umständen aber schwierig werden dem Halter eines Chihuahua zu erklären, dass seine Dogge ja nur spielen wollte. Die Halter kleiner Hunde, oder sehr verunsicherte Mitbürger, deuten solch ein dominantes Spielverhalten als Aggression. Ist man als Halter nicht in der Lage seine Dogge aus jeder Situation abzurufen kann es enorme Schwierigkeiten geben. Hundefeinde, speziell die Feinde großer Hunde, sollten nicht unterschätzt werden. Im Zweifelsfall gilt nur eins: Die Dogge muss gesichert, das heißt angeleint werden! Das gilt auch für Jogger, Radfahrer und Reiter, unabhängig davon ob die Dogge darauf reagiert oder nicht.

  • Wie werden Rangordnungsrammeleien unter Hunden verhindert?

Zu Rangordnungsrammeleien kommt es in der Regel immer dann, wenn sich Hunde längere Zeit auf einem Platz aufhalten. Nutzt man ein Hundeauslaufgebiet kann man ganz einfach weitergehen. Der Kontakt unter den Hunden wird dadurch unterbrochen, die nächsten neuen und interessanten Hundebegegnungen kündigen sich an. Die Nutzung eines großen Hundeauslaufgebietes mit sehr vielen gut sozialisierten Hunden ist die eleganteste Methode um ein unerwünschtes Verhalten unter Hunden keinen Vorschub zu leisten. Trifft man trotzdem auf einen "Stinker" muss angeleint werden.
Im Hundeauslaufgebiet am Berliner Grunewaldsee werden die Hunde darüber hinaus sehr stark zum Apportieren animiert. Beim Apportieren nach Bällen oder Stöckchen ist das Ziel nicht die Auseinandersetzung mit anderen Hunden, sondern die Konzentration auf Gegenstände.


Dominanz und Imponiergehabe werden dort sehr oft auch über Laufwettbewerbe ausgetragen. Zu diesen Wettrennen animieren sich die Hunde untereinander von selbst. Wird eine junge Deutsche Dogge durch einen Husky zum Wettrennen aufgefordert ist Vorsicht geboten. Die Bänder in den Gelenken einer jungen Dogge sind noch zu weich um die enorm hohen Kräfte, die beim Rennen wirken, abfedern zu können. Hinzu kommt, dass Deutsche Doggen auf Schönheit gezüchtet wurden, der robuste Husky als Schlittenhund auf Leistung.
Mir ist darüber hinaus am Grunewaldsee bisher nicht aufgefallen, dass jemand stolz darauf war einen besonders durchsetzungsfähigen Hund bei Kommentkämpfen zu haben. Es gibt allerdings Hundeplätze wo die Normen völlig anders verteilt zu sein scheinen. Damit meine ich insbesondere Plätze mit vielen Gebrauchshunden. Ob man dort mit einer jungen Deutschen Dogge gut aufgehoben ist halte ich für fraglich. Es gibt nicht wenige Ersthalter eines Doggenwelpen die sich nicht vorstellen können, dass der Welpe als ausgewachsenen Dogge einmal so wesensstark sein könnte, dass die eigenen Rudelführerfähigkeiten nicht mehr ausreichen um die Dogge aus kritischen Situationen abzurufen. Mit anderen Worten: Die Dogge hat sich dann auf Grund von Führungsschwäche zum Chef entwickelt!
Genau deshalb trete ich für den Erwerb eines Hundeführerscheines insbesondere für den Ersthalter einer Deutschen Dogge ein.

  • Die junge Dogge lässt sich nicht von fremden Personen anfassen.

Der Grund dafür ist Angst. Schlechte Erfahrungen müssen hier keine Rolle spielen. Eine junge Deutsche Dogge darf niemals knurren wenn sie angefasst wird. Allein keine Erfahrungen wirken sich immer negativ aus. Im Standard wird zwar eine Skepsis gegenüber fremden Personen beschrieben, diese ist für einen Begleithund allerdings unangebracht. Die beste Therapie hierfür ist: Man sucht sich eine Kneipe in der viel Bier getrunken wird und sich alle mit "Du" anreden. Mit der jungen Dogge erfolgt genau dann ein Besuch, wenn die Kneipe absolut voll ist. An die Hundeliebhaber verteilt man möglichst viele Leckerlies und erklärt, dass die junge Dogge sozialisiert werden muss. Alles andere erfolgt ohne Einwirkung. Nach etwa 3-4 Kneipenbesuchen ist die Angst vor fremden Personen auf ein verträgliches Minimum zurückgegangen. Diese Empfehlung hilft immer.

  • Die Deutsche Dogge als Schutzhund (siehe Rassestandard Nr. 235/10.04.2002/D)

Das Schutzbedürfnis in der deutschen Bevölkerung hat zugenommen. Meine Internetseite ist nicht die Stelle um die Gründe dafür zu erörtern. Um schwerwiegende Fehler zu vermeiden, hier einige Hinweise aus eigener Erfahrung:
Das man mit einer Deutschen Dogge nicht auf einen Hundeplatz für die Ausbildung von Schutzhunden geht, hat sich sicherlich herumgesprochen. Das ist auch nicht das Thema. Für die meisten neuen Halter einer Dogge ist es aber unverständlich, dass die Schärfe einer Deutschen Dogge niemals forciert werden sollte.
Der Grund dafür: Sie werden mit einer solchen Dogge nur Probleme haben. Solche Doggen sind als Begleithund nur eingeschrängt verwendbar.
Da ich am Stadtrand von Berlin wohne, habe ich alle Möglichkeiten genutzt um die Zuverlässigkeit meiner Deutschen Doggen zu überprüfen. Ich habe mit meinen Zuchthündinnen die Orte der Schwerpunktkriminalität besucht und kann deshalb auf eigene Erfahrugen aus der Praxis verweisen.
Folgende Kriminalitätsschwerpunkte der organisierten Kriminalität in Berlin wurden mit Deutschen Doggen besucht:
1. U-Bahnhof Kottbusser Tor (rund um die Uhr - Drogenschwerpunkt),
2. S-Bahnhof Warschauer Strasse und RAW-Gelände am Abend (Drogenschwerpunkt),
3. Alexanderplatz am Abend und in der Nacht (Kriminalitätsschwerpunkt Nr. 1, von Messerstechereien bis zur Anwendung von Schusswaffen)
Welches sind die wichtigsten Empfehlungen?
Eine Deutsche Dogge übt nur dann eine Schutzfunktion aus, wenn sie absolut selbsicher ist. Selbstsicher gegenüber von fremden Personen und deren Hunden. Die Hunde von Obdachlosen greifen andere Hunde in der Regel immer an. Die Deutsche Dogge sollte dann keinen Gegenangriff starten sondern nur STEHEN und DROHEN. DEUTSCHE DOGGEN, DIE SICH SELBSTBEWUSST ZEIGEN, WERDEN VON KRIMINELLEN IMMER MIT RESPEKT BETRACHTET
UND IN BESTIMMTEN SITUATIONEN AUCH ALS BEDROHUNG ANGESEHEN.
Eine Dogge, die Angst zeigt, wird attakiert und macht sich selbst zum Opfer. Es kommt also darauf an die Angst einer jungen Dogge in jeder Beziehung zu eliminieren. Es wird keine Dogge gebraucht, die aus Angst angreift. Sie wird bei der geringsten Gegenwehr sofort zurückweichen. Eine Dogge die steht und droht, ist niemals ein Opfer. Eine Dogge die droht und zurückweicht ist es immer. Wenn es um den eigenen Schutz geht, kommt es immer darauf an eine Deutsche Dogge zu besitzen die Stärke zeigt ohne anzugreifen. Niemand legt sich mit einer Deutschen Dogge an, die mit erhobener Rute steht, knurrt, grollt, auf dem Rücken eine deutliche Bürste zeigt und in der Steigerungsform ihren Gegner verbellt. Im privaten Leben werden keine Hunde gebraucht, die angreifen. Eine Ausnahme sind die bewaffneten Organe des Staates, die ein Gewaltmonopol besitzen. Die Sozialisierung, die zu einer selbstbewussten Doggen führt, steht deshalb für private Hundehalter über einem Gebell am Gartenzaun in Verbindung mit Doggen die bei einer direkten Konfrontation sofort zurückweichen oder weglaufen.
Eine gut sozialisierte Dogge kann zwischen "Gut" und "Böse" sehr genau unterscheiden. Zumindest gilt das für die Deutschen Doggen vom Gehrensee.
Natürlich spielt in diesem Zusammenhang ein starker Rudelführer, der alles kontrolliert und im Griff hat, eine besondere Rolle.

Deutsche Dogge Indra

Foto: Indra wurde eingebunden in neue, abwechslungsreiche Aufgaben im Bereich Security am Berliner Kurfürstendamm insbes. in den Nachtstunden. Indra hat ein selbstsicheres Auftreten und trotz ihrer 9 Jahre ein flüssiges Gangwerk. Sie ist hervorrangend für Sicherheitsaufgaben geeignet. Auf Grund der Begeisterung mit der Indra auf und am nächtlichen Kurfürstendamm unterwegs ist wirkt diese Tätigkeit bei ihr lebensverlängernd. Indra will leben, sie möchte auch noch etwas erleben und kann sich auch unter Anwendung ihrer Erfahrung durchsetzen.

  • Der Doggenwelpe im Auto

Da unsere Doggenwelpen bereits vor der Welpenabgabe an das Auto gewöhnt werden, ist das Autofahren (unabhängig von der Entfernung) kein Problem.
Wichtig ist nur eine Bezugsperson auf dem Rücksitz. Durch persönliche Zuwendung wird der Verlust der vertrauten Umgebung schnell vergessen. Der Doggenwelpe sollte in den ersten Wochen ins Fahrzeug gehoben werden. Es ist empfehlenswert auch das Springen aus dem Auto in den ersten Wochen zu verhindern.

  • Stubenreinheit

Im Alter von 9-12 Wochen kann man nach dem Wechsel des Lebensumfeldes keine Stubenreinheit erwarten. Der Doggenwelpe muss sich in der neuen Umgebung erst zurechtfinden. Durch übermäßigen Druck kommt man bei der Stubenreinheit nicht sehr weit. Besser ist es den Doggenwelpen alle zwei Stunden an den Löseplatz zu bringen. Welpen lösen sich grundsätzlich nach einer Ruhephase (Schlaf) u. kurz nach dem Fressen. Mit etwas Einfühlungsvermögen läßt sich diese Phase relativ schnell überbrücken.

  • Entwurmung

Die regelmäßige Entwurmung des Doggenwelpen in der Wachstumsphase ist für eine gesunde körperliche Entwicklung enorm wichtig. Wir empfehlen eine monatliche Entwurmung bis zum 10. Lebensmonat. Danach kann zum vierteljährlichen Rhythmus übergegangen werden.

  • Einschätzung des Wesens des Welpen

Sehr oft wird der Fehler gemacht das Wesen des Welpen sehr zeitig zu bestimmen. Dabei wird völlig außer acht gelassen, dass Hunde Rudeltiere sind, die sich dem Rudel anpassen und sich ständig weiterentwickeln.
Es kommt mehr oder weniger darauf an, diese Entwicklung positiv zu beeinflussen. Beim Doggenwelpen dominiert eindeutig die Umwelt bei der Prägung.
Erst später sind die Verhaltensmuster fixiert. Eine Umerziehung (Resozialisierung) ist deshalb immer wesentlich schwieriger als eine positive Prägung. Doggenwelpen sind z.B. am Anfang immer etwas ängstlich. Besonders deutlich wird die Prägung, wenn man als Züchter einmal einen einzelnen Welpen aufgezogen hat. Die fehlenden Geschwister machen sich im Wesen deutlich bemerkbar. Solch eine Lücke kann man aber später durch die Sozialisierung problemlos schließen.

  • Ein Doggenwelpe muss aufgebaut werden. Was bedeutet das?

Aufbauen bedeutet in diesem Fall keine Abrichtung sondern das Kennenlernen und Entdecken der Umwelt. Alles was die Deutsche Dogge im Welpenalter nicht kennengelernt hat wird sie später unter Umständen verweigern. Als Sozialisierungsschwerpunkte haben sich erwiesen: Einkaufscentren, Märkte, Cafes, Restaurants, öffentliche Verkehrsmittel, Hundeauslaufgebiete, Wasser. Da ein Welpe noch nicht so viel laufen soll, ist er an diese Örtlichkeiten mit dem PKW heranzufahren. Lernt ein Welpe eine dieser Örtlichkeiten nicht kennen, besteht an dieser Stelle eine Sozialisierungslücke. Verweigerungshaltungen können die Folge sein.

  • Wie gewöhne ich eine junge Deutsche Dogge an den Stress der Großstadt?

Die wichtigste Maßnahme der Gewöhnung an Stress ist der Beginn der Übungen im frühen Welpenalter. Darüber hinaus hat sich immer wieder herausgestellt, dass die Dogge aus der Ruhe heraus die größten Lernerfolge zeigt. Ein Intervalltraining bei der die Dogge immer wieder zur Ruhe kommt hat sich als sehr positiv erwiesen. Eine konsequente Führung ist in jeden Fall notwendig, sollte aber nicht übertrieben werden. Ausschließlicher Druck als Hauptmethode ist kontraproduktiv.

  • Fütterung

Die Fütterung sollte bei der Deutschen Dogge immer aus einer erhöhten Position erfolgen. In der Aufzucht hat sich Trockenfutter bewährt, das speziell für die Aufzucht großer Hunde hergestellt wurde. Das Trockenfutter wird eingeweicht und sollte 3-4 mal täglich in kleinen Rationen gegeben werden. Nach der Fütterung ist die Bewegung der Dogge einzuschränken. Es ist ein Fehler Futter ständig stehen zu lassen. Dadurch werden schlechte Fresser erzogen. Gleich neben dem Futternapf sollte für die Dogge ständig frisches Wasser zur Verfügung stehen. Es ist sehr wichtig, den Doggenwelpen an alle Fütterungsvarianten zu gewöhnen. Wird der Welpe einseitig geprägt, kann es in kritischen Situationen enorme Probleme geben. Keine Tierklinik wird im Rahmen eines stationären Aufenthaltes auf speziellen Wunsch Barfen oder Kochen.
(weitere Hinweise zur Welpenfütterung)

  • Blutuntersuchung zur Kontrolle der Fütterung

Auf Grund des schnellen Wachstums aller Deutschen Doggen, insbesondere in den ersten 8 Lebensmonaten, ist es dringend erforderlich das Kalzium-Phosphorverhältnis im Blut zu untersuchen. Ich empfehle mehrere Untersuchungen zwischen dem 3. und 8. Lebensmonat vom Tierarzt durchführen zu lassen und die Fütterung entsprechend einzustellen.. Es sollte immer deutlich mehr Kalzium als Phosphor im Blut sein. Ein Verhältnis von 1,5:1 wäre optimal. Der minimale Wert wäre 1,2:1, der maximale Wert für Kalzium ist 2:1. Leider wird auch bei Fertigfuttermitteln insbesondere in der schnellen Wachstumsphase sehr oft ein beträchtlicher Phosphorüberschuß festgestellt. Dieses Phänomen wurde leider noch nicht wissenschaftlich untersucht. Hierfür kann es mehrere Gründe geben. Entweder wird das Kalzium schlecht aufgenommen oder der Kalziumverbrauch ist auf Grund des schnellen Wachstums extrem hoch. Ein Vitamin-D Mangel kann ebenfalls die Ursache dafür sein. Befindet sich mehr Phosphor (Fleischfütterung) im Futter als Kalzium kann es zur Knochenweiche mit allen negativen Folgen, unter Umständen auf Lebenszeit, für die Dogge kommen.

  • Durchfall

Doggenwelpen neigen dazu nahezu alles als Futter auszuprobieren. Hier ist Vorsicht geboten. Das gilt insbesondere bei giftigen Pflanzen oder ungeeigneten Knabbergegenständen wie z.B. Kieselsteine. Ein weiterer Grund für Durchfall können Entwurmungsmittel sein.
Bei uns hat sich bei Durchfall folgendes bewährt:
Bei Welpen die Gabe eines Probiotikums wie z.B. Promax. Bei ausgewachsenen Doggen 2-3 Mahlzeiten ausfallen lassen, damit sich der Darm leert. Danach selbstgekochte Hühnersuppe mit Hähnchenfleisch, Möhren und Naturreis als Diätnahrung geben. Nach 1,5 - 2 Tagen langsam wieder zum Trockenfutter übergehen. Länger anhaltender Durchfall sollte vom Tierarzt mit Antibiotika behandelt werden.

  • Medikamente

Ob Wurmtabletten oder Antibiotika, man sollte Medikamente immer direkt ins Maul geben. Wichtig ist nur die Art und Weise wie es gemacht wird. Das Einwickeln von Tabletten in dünnen Hähnchenfleischscheiben hat sich bei uns am Besten bewährt. Gibt man Tabletten direkt ins Futter, muss damit gerechnet werden, dass sie wieder aussortiert werden. Das kann, insbesondere bei Antibiotika, verheerende Folgen haben.

  • Resistenzen in Verbindung mit Antibiotika

Antibiotika werden immer in Verbindung mit Bakterieninfektionen verordnet. Bakterien können Entzündungen in Verbindung mit Fieber verursachen. Leider gibt es auch in der Veterinärmedizin massive Resistenzen von einigen Bakterienstämmen gegenüber nicht wenigen Antibiotika. Sollte einmal ein Antibiotika nicht wirken, empfehle ich jedem Halter gegenüber dem Tierarzt die Anfertigung eines Antibiogramms einzufordern. Ein von mir eingefordertes Antibiogramm hat einmal sage und schreibe Resistenzen gegenüber 13 Antibiotika ergeben. Die wenigen als sensibel bewerteten Antibiotika waren auch deutlich unterschiedlich in ihrer Wirkung. Die meisten Tierärzte verharmlosen dieses Thema und stellen die abenteuerlichsten Vermutungen auf, mit denen der Hund immer zum Dauerpatienten wird. Sollte es einmal ein Problem geben, wenden Sie sich bitte auch an mich als Züchter. Ich kenne meine Doggen am besten und weiß was wahrscheinlich ist und was weniger wahrscheinlich ist. Unsere Doggen können immer einmal mit unerwünschten Bakterien infiziert werden. Das Immunsystem kommt damit klar, solange sie nicht in Körperhöhlen oder massiv in Wunden eindringen.

  • Vorsicht - schwerer Anfängerfehler!

Das Streicheln eines Hundes (insbesondere eines Welpen) bedeutet immer Lob und Anerkennung.
niemals streicheln bei:
- ängstlichen Verhalten - Ankläffen anderer Hunde - Knurren - Bellen -

  • Was sollte ein Doggenwelpe lernen?

Man kann von einen Doggenwelpen nur einfache Grundübungen des Gehorsams verlangen. (siehe Übungsprogramm)
Dazu gehören:

- das Kommando "Aus" (sehr wichtig bei der Wohnungshaltung)
- das Kommando "Stopp" (dient dem Abbruch einer Bewegung u. der Einleitung der Abrufübung)
- die Abrufübung "Komm" (notwendig zur Kontrolle des Hundes ohne Leine)
- das lockere Laufen an der Leine (ist die Voraussetzung für die Sozialisierung in der Stadt)
- das Kommando "Sitz" (einfachste Unterordnungsübung)

  • Verhalten gegenüber fremden Hunden

Die Deutsche Dogge stammt historisch gesehen vom "Großen Bullenbeißer" und von großen Jagdhunden des Adels ab.
Der große Bullenbeißer war ein hervorrangender Beschützer von Haus und Hof. Daraus resultiert die Notwendigkeit Doggenwelpen sehr frühzeitig an fremde Hunderassen zu gewöhnen. Entwickelt sich der territoriale Schutztrieb ohne eine Sozialisierung heraus, hat man nicht selten mit Feindbildern zu kämpfen. Eine Deutsche Dogge, die fremde Hunde als Feind ansieht, ist schwierig in der Öffentlichkeit zu führen.
Eine Gewöhnung an fremde Hunderassen bedeutet aber nicht die noch junge Deutsche Dogge zum Raufer zu machen. Dominanzspiele sind ber der Sozialisierung erlaubt, die härtere Gangart sollte aber unterbunden werden. Hier gehen die Meinungen beträchtlich auseinander. Es gibt Hundetrainer auf Hundeplätzen, die im Welpenalter "Raufen" tolerieren um es den gleichen Hunden später wieder abzugewöhnen. Die große Frage ist: Wem nützt es?

  • Der Umgang mit Doggenrüden

Selbstbewußte Doggenrüden zeichnen sich mehr oder weniger durch einen eigenen Willen aus. Da die Deutsche Dogge ein Spätentwickler ist, zeigt sich ihre Wesensstärke erst in einem höheren Alter. Halter, die dazu neigen einen Hund als gleichberechtigten Partner anzusehen, sind für Rüden nicht geeignet. Rüden, unabhängig von der Rasse, müssen untergeordnet werden. Nur wenn Herrchen Chef ist, also der Rüde Respekt zeigt, kann er problemlos in der Öffentlichkeit geführt werden.

  • Begleithundeprüfung oder Hundeführerschein, was ist wichtig?

Beide Prüfungen werden für die Deutsche Dogge empfohlen. Pflicht sind sie noch nicht.
Was aber sollten grundsätzlich alle Deutschen Doggen können? Diese Frage lässt sich sehr einfach beantworten.
Das sind mit absoluter Sicherheit die Prüfungsschwerpunkte für gefährliche Hunde. Genau hier sollte man seine Übungsschwerpunkte setzen.
Ich persönlich empfehle grundsätzlich immer den Hundeführerschein abzulegen. Der Hundeführerschein berücksichtigt deutlich mehr das Sozialverhalten von Hunden untereinander und in der Öffentlichkeit. Die wichtigsten Rudelführerfähigkeiten des Halters werden ebenfalls abverlangt. Würde es eine gesetzliche Pflicht zum Hundeführerschein geben, gäbe es definitiv weniger Probleme mit Hunden in der Öffentlichkeit.

  • Wie lange benötigt die Dogge für die Ausbildung?

Die Deutsche Dogge ist eindeutig ein Spätentwickler. Diese Tatsache ist bei der Planung der Ausbildungsschritte zu berücksichtigen. Ihre Selbstsicherheit in der Öffentlichkeit hat sie bereits am Ende des ersten Lebensjahres erreicht. Dann setzt die Rudelordnungsphase ein. Danach kommt noch die Pubertätsphase. In diesen beiden Phasen ist die junge Deutsche Dogge beim Spiel mit anderen Hunderassen ohne Leine streng zu kontrollieren. Erst wenn die Dogge sich in der Reifungsphase befindet, sind die gelernten Verhaltungsmuster beständig. Das ist etwa mit dem 18. Lebensmonat der Fall.


  • Wie kontrolliert man eine freilaufende Deutsche Dogge?

Ganz eindeutig durch Rückruf.(besser Abruf) Die Abrufübung ist die Grundlage für die Kontrolle der Dogge ohne Leine. Kommandos wie "Stopp" und "Aus" ergänzen dieses Kommando. Die Abrufübung ohne Leine ist nicht ohne Grund ein wesentlicher Prüfungsschwerpunkt für gefährliche Hunde in Berlin. Im oberen Video erfolgte der Rückruf von Lena, Nino und Nestor vom Gehrensee durch Pfeifen.

  • Der Jagdtrieb

Man sollte davon ausgehen, dass alle Hunde einen Jagdtrieb besitzen. Die Frage ist nur ob er kontrollierbar ist und worauf er sich richtet. Der Jagdtrieb beginnt bereits beim Buddeln nach Feldmäusen. Diese Veranlagung zeigt sich in der Regel erst im beim erwachsenen Hund. Der Jagdtrieb bildet sich in der Regel allmählich heraus. Darüber hinaus ist eine Schlüsselreiz notwendig um das Jagen auszulösen. Der Jagdtrieb entwickelt sich nicht in der Stadt oder auf privatem, eingezäunten Gelände. Er entwickelt sich aber sehr gut, wenn der unangeleinte Hund ein regelmäßiger Begleiter beim Joggen in Feld und Flur ist. Springt dann noch zufällig in unmittelbarer Nähe ein Hase hoch und flüchtet, dann ist ein sehr starker Schlüsselreiz zum Jagen vorhanden. Als Hundehalter sollte man deshalb Gegenden mit einem sehr hohen Wildbesatz meiden. Darüber hinaus sollte das Rückrufkommando gut klappen. Hunde sind bei frischen Spuren von Wild anzuleinen.

  • Kastration

Ich persönlich bin kein Freund der Kastration. Es handelt sich bei der Kastration oder Sterilisation um eine tiefen Eingriff der vom Tierschutzgesetz toleriert wird. Betrachtet man die Probleme, die durch Kastration behoben werden sollen genauer, so kann man fast immer eine mangelde Unterordnung der Dogge unter ihr Herrchen feststellen. Mit anderen Worten: Bei einer straff geführten Deutschen Dogge sollte eine Kastration kein Thema sein. In sehr vielen Fällen handelt es sich auch um Erziehungsversäumnisse bei der jungen Dogge. Sehr oft wird das Wesen der Dogge bereits im Welpenalter als absolut harmlos eingeschätzt. Die Folge ist in der Regel eine mangelnde Unterordnung da dies ja nicht nötig ist. Im fortgeschrittenen Alter wird dann durch Tierarztempfehlung sehr schnell einmal kastriert. Dabei wird übersehen, dass man über eine chemische Kastration das gleiche erreichen kann. Eine chemische Kastration ist nicht auf Dauer. Aus diesem Grund befürworte ich diese Art des Eingriffs. Der beste Weg ist aber bereits im Welpenalter sehr gut zu sozialisieren und die junge Dogge unterzuordnen. Wenn zwei in etwa gleichrangige Rüden aus der Festlegung der Rangordnung einen Ernstkampf machen wollen, weil niemand nachgeben will, muss die Dogge bereits im Vorfeld der Auseinandersetzung abgerufen werden. Ohne Bindung der Dogge an ihr Herrchen, ohne Erfahrung, ohne Unterordnung und ohne Rudelführerfähigkeiten ist das aber so gut wie unmöglich.

  • Die Abrufübung kann lebenswichtig sein.

Hier ein Beispiel aus der Praxis:
Während einer Fahrt mit dem PKW durch die polnischen Endmoränen der Weichselkaltzeit (ehem. Westpommern) haben wir bei einen Zwischenstopp aus Versehen den Mittagsschlaf eines Wildschweines gestört. Unsere beiden unangeleinten Seniorenhündinnen (Hera: knapp 8 Jahre und Gina: fast 11 Jahre) standen plötzlich vor einem ausgewachsenen Keiler von gleicher Größe aber mehr als doppelter Körpermasse. Sein Lager war im Gestrüpp direkt 10 m vor uns. Da beide Doggenhündinnen nicht nur erfahren waren, sondern dem Koloss sehr dynamisch imponierten, ist es zu keiner ernsthaften Auseinandersetzung gekommen. Der Keiler zeigte sich beeindruckt und ist nach einem tiefen Schnaufer davongetrottet. Beide Doggenhündinnen haben sich von mir Abrufen lassen, weil sie dieses Kommando aus dem Hundeauslaufgebiet kennen und genau wissen, dass Herrchen keine Auseinandersetzungen in Form eines Ernstkampfes duldet. Das Abrufen hat die Situation damit entschärft. Wenn man als Halter nicht in der Lage ist solche Situationen zu kontrollieren werden es die Tiere untereinander klären. Das heißt, der Keiler hätte beim Nachsetzen der Doggen angegriffen.

  • Erziehung zum korrekten Verhalten in Wohnräumen

Kommt ein Doggenwelpe in eine neue Wohnumgebung ist es normal, dass er alles Neue erst einmal untersucht. Hinzu kommt, dass seine Mutter u. seine Spielkameraden fehlen. Er sucht sich also seine Bezugsperson als Orientierung und versucht seinen Spieltrieb anderweitig gerecht zu werden. Mit hundegerechten Spielzeug kann man den Spieltrieb in vernünftige Bahnen lenken. Das trotzdem Normen gesetzt werden müssen sollte selbstverständlich sein. Wie energisch man bei Fehlverhalten eingreift hängt von der Situation, aber auch von der Wesensfestigkeit des Doggenwelpen ab. Die Doggenwelpen vom Gehrensee sind wesensmäßig so fest, dass sie ein energisches Einschreiten durchaus vertragen. Voraussetzung ist natürlich, dass der Welpe in den ersten Wochen nach der Übernahme beaufsichtigt werden kann. Eine weitere Grundbedingung für ein konsequentes Einschreiten ist eine enge emotionale Bindung zwischen Doggenwelpe und Halter. Vertrauen muss als aller erstes erst erworben werden. Nicht wenige Halter nehmen sich Urlaub für diese Zeit.
In den ersten Wochen wird u.a. auch die Rangordnung festgelegt. Auf der Basis einer klaren Rangordnung, die auf Respekt beruht, kann man ohne Probleme mit dem Sozialisieren des Doggenwelpen in der Öffentlichkeit beginnen.

  • Mein Doggenwelpe o. meine junge Dogge knabbert.

Bei allen Hundewelpen oder jungen Hunden ist das Knabbern an Gegenständen völlig normal. Wenn das Gebiss voll entwickelt ist geht das Knabbern deutlich zurück. Um Schäden in Grenzen zu halten, sind alle Gegenstände (Schuhe, Fernbedienungen usw.) so zu sichern, dass die junge Dogge sie nicht erreichen kann. Sehr wichtig ist, die Dogge nicht zu schnell, zu lange allein zu lassen. Wird die Dogge nicht kontrolliert und greift man nicht sofort ein, kann es schwierig werden. Spielzeug für die Dogge ist in jeden Fall eine gute Ablenkung. und kanalisiert den Spieltrieb. Weiter ist es sehr wichtig die Dogge auszulasten und mit ihr etwas zu unternehmen. Doggen, die nicht beschäftigt werden, beschäftigen sich selbst und das nicht immer im Sinne des Halters. Fehlt die Zeit eine junge Dogge zu kontrollieren hift nur ein Hundeauslauf mit Hütte außerhalb des Hauses. Diese Ausweichvariante ist aus dem Gesichtspunkt einer artgerechten Haltung die beste Alternative. Jede weitere Form der Einengung der Dogge kann zu Frust und damit verbunden zu einem verstärkten unerwünschten Verhalten führen. Es kommt also darauf an der Dogge möglichst viel Abwechselung zu bieten, damit sie als ausgeglichener Hund sich ruhig und entspannt verhält. Kontrolle ist anfangs sehr wichtig. Die Phasen des allein seins sollten nur langsam erhöht werden. Da die Doggenwelpen vom Gehrensee nur an Grundstücksbesitzer abgegeben werden, besteht immer die Möglichkeit sie stundenweise artgerecht außerhalb des Hauses in einem großen Auslauf unterzubringen. Damit sind keine Zwinger gemeint. Jeder Welpenkäufer kann sich über diese Form der Haltung bei mir informieren.

  • Erziehung durch Vermeideverhalten oder Ablenkung

Beide Formen der Erziehung wurden sehr gut durch Martin Rütter beschrieben. Er verwendet bei unerwünschten Verhalten eine Wasserflasche zum Anspritzen des Hundes. Der Hund unterbricht daraufhin sein unerwünschtes Verhalten und konzenztriert sich auf sein Herrchen.
Bei der Ablenkung wird die Aktivität des Hundes auf ein eintrainiertes Spiel gelenkt. Ein sehr gutes Beispiel ist das Apportieren von Gegenständen. Auch Deutsche Doggen können apportieren, wenn es methodisch gut eingeübt wird.

  • Allein bleiben

Das Alleinbleiben ist für jeden Welpen anfangs mit Stress verbunden. Er kann noch nicht einschätzen, dass es sich um einen vorübergehenden Zustand handelt.
Aus diesem Grund ist das Alleinbleiben langsam anzutrainieren. Anfangs sollte man noch nicht das Haus verlassen um das Verhalten des Welpen in dieser Situation kennenzulernen. Um dem Doggenwelpen diese Zeit etwas zu erleichtern ist Spielzeug eine gute Ablenkung. Sollte der Welpe sich mit anderen Dingen, die nicht zu seinem Spielzeug gehören ablenken wollen, sind diese Gegenstände zu entfernen.


  • Doggen und Kinder

Unsere Deutsche Doggen sind vom Wesen nach sehr kinderlieb. Ein Erfahrungsbericht über das Verhältnis unserer Doggen zu Kindern findet man unter folgenden Link: "Angst vor großen Hunden?"
Trotz aller positiven Erfahrungen sollte man einige wenige Hinweise beachten:
- Kinder sind sehr gute Spielkameraden, können aber niemals Erziehungsverantwortung gegenüber Deutschen Doggen übernehmen.
- Da unsere temperamentvollen Doggen mit einer Größe von 60 - 70 cm Risthöhe ab dem 6. Lebensmonat Kindern sportlich überlegen sind, sollte man Spiele zwischen Kindern und der Dogge immer beaufsichtigen. Hier treffen praktisch zwei "Kinder" aufeinander, die sich schnell einmal überschätzen.
- Deutsche Doggen sollten (wie alle Hunde) niemals gegenüber anderen Familienmitgliedern vernachlässigt oder schlecht behandelt werden. Unsere Doggen wollen einen festen Platz an Herrchens Seite einnehmen.

  • Zahnwechsel

Der Zahnwechsel erfolgt langsam, bis zum 7. Lebensmonat. Während dieser Zeit ist Spielzeug auf dem der Welpe nach Herzenslust kauen kann besonders wichtig. Gummiringe, Gummibälle oder ein kurzes, starkes Knotenseil befriedigen den Trieb zum Kauen oder Knabbern. Der Welpe befriedigt den Kautrieb normalerweise in dem er Stöckchen knabbert. Einen Welpen ständig Knochen oder Kauleckerlies anzubieten führt zu einer Veränderung der Mineralstoffversorgung oder zu Übergewicht. Deshalb sollten Leckerlies die Ausnahme von der Regel sein. Nach dem Zahnwechsel ist die Tendenz alles in der Schnauze auf seine Belastbarkeit zu strapazieren deutlich zurückgegangen.

  • Über die Sensibilität der Deutschen Dogge

Eine hohe Sensibilität ist im Vergleich zu anderen Hunderassen bei der Deutschen Dogge unbestritten. Das heißt aber nicht, dass Doggen Mimosen sein müssen. Eine hohe Sensibilität ist immer auch verbunden mit einer höheren Beeindruckbarkeit. Genau darin besteht der Grund für die enorme Bedeutung der Sozialisierung des Doggenwelpen. Eine mangelnde Sozialisierung kann zu Verweigerungshaltungen aber auch zu Aggressivität der erwachsenen Dogge führen.
Die Deutsche Dogge mit Samthandschuhen anzufassen, kann bei wesensschwachen Vertretern der Rasse richtig sein. Bei wesensstarken Deutschen Doggen ist es definitiv falsch. Selbstbewusste Doggen benötigen eine klare Ansage damit die von uns erwarteten Normen eingehalten werden.
Sensibilität bei Deutschen Doggen bedeutet auch, dass Doggen sich deutlich stärker als andere Hunderassen an den Menschen binden. Eine gewisse Empathie kann ich als langjähriger Doggenzüchter, der seine Doggen nicht ständig in Zwingern hält, nur bestätigen.
Bei einer konsequenten Erziehung ist sehr wichtig, dass die Deutsche Dogge ein sehr hohes Maß an Zuwendung bekommt.
Eine konsequente, harte Erziehung ohne Liebe und Zuwendung führt zum Bruch der Persönlichkeit des Hundes. Das kann nicht Sinn und Zweck von Erziehung sein.
Ob bei bestimmten Haltungsformen, wie die Zwingerhaltung, die nötige Bindung an den Menschen aufgebaut wird, halte ich für sehr fraglich.

  • Ein Doggenwelpe benötigt Abwechselung

Die Entwicklungsphase in der ein Doggenwelpe abgegeben wird, ist genau genommen die Sozialisierungsphase. Der Welpe beginnt seine Umwelt zu erforschen neue Kontakte aufzunehmen und testet natürlich alles erst einmal aus. Das Welpen ihr eigenes Spielzeug haben, sollte selbstverständlich sein. Aber auch das wird einmal langweilig. Dem Welpen geht es darum neues zu entdecken. Kurze Ausflüge an der Leine in der Stadt können eine enorme Abwechselung bieten. Leichter ist es natürlich ohne Leine in Feld und Flur an Herrchens Seite spazieren zu gehen. Je mehr Abwechselung der Welpe bekommt, desto selbstsicherer wird er sich später bewegen. Die Erziehung zum korrekten Verhalten in Wohnräumen kann auf diese Weise erleichter werden.

  • Der Schlafplatz oder Rückzugsort

Die Einrichtung des Schlafplatzes hängt sehr stark von den örtlichen Gegebenheiten ab. Für die Dogge sehr wichtig ist die Nähe zum Menschen. Die totale Ausgrenzung wird von ihr nicht akzeptiert. Wenn Herrchen außer Haus ist, kann aber ein hundegerechter getrennter Rückzugsort für alle sehr von Vorteil sein. Die Dogge wird diesen Ort nach und nach als ihren Bereich ansehen. Sehr wichtig ist, das die Deutsche Dogge auf einer weichen Unterlage liegen kann. Dadurch werden Liegestellen an den Ellenbogen vermieden.

  • Grundstücksauslauf

Ein großes Grundstück hat Vorteile, da die Dogge hier einen großen Bewegungsspielraum besitzt. In der Regel wird die Fläche aber nur im Welpenalter zu Spielen benutzt. Für die erwachsene Dogge ist das eigene Grundstück uninteressant geworden, wenn nicht ein spielfreudiger Zweithund vorhanden ist. Definitiv ein größeres Problem ist der unkontrollierte Auslauf direkt zum öffentlichen Straßenland. Es gibt immer wieder Mitmenschen, die Hunde (bewusst oder unbewusst) hinter Gartenzäunen provozieren und somit scharf machen. Auf diese Weise können Probleme geschaffen werden, die man sich definitiv ersparen kann.

  • Unterordnung

In der ersten Phase kurz nach der Übernahme des Doggenwelpen ist neben der Eingewöhnung und Sozialisierung auf eine neue Umgebung auch die Unterordnung des Welpen von enormer Bedeutung. An Hand des Verhaltens der Mutterhündin kann man sehr genau ablesen, das auch im Tierreich die Rangordnung sehr früh festgelegt wird. Die Mutter übt zwar Druck aus, niemals aber brutale Gewalt. Mit einer enormen Ausdauer und Konsequenz über einen langen Zeitraum wird die Rangordnung geklärt. Wenn man hier als Halter blauäugig nur die hübschen Augen eines Welpen sieht und gleichzeitig der Meinung ist die Erziehung in ein höheres Alter verlegen zu können, hat man unter Umständen mit der ausgewachsenen Deutschen Dogge deutliche Autoritätsprobleme.

  • Das Laufen an der Leine

Das Laufen an der Leine ist eine Grundvoraussetzung um mit einer Deutschen Dogge in die Öffentlichkeit gehen zu können. Mit dem Üben kann ab der 8. Woche begonnen werden. Die Leine sollte anfangs lang gehalten werden um nicht zuviel Druck auszuüben. Das Folgen kann aber auch im Wechsel mit Leine und ohne Leine geübt werden. Geübt wird in der Stadt selbstverständlich nur mit einer Leine, im Wald oder auf Feldern kann auf die Leine verzichtet werden.

  • Bewegung

Doggenwelpen benötigen Bewegung, sollten aber in ihrem Bewegungsdrang stark gebremst werden. Das Wachstum ist generell zu schnell um von belastungsfähigen Gelenken auszugehen. (siehe: Daten zur Entwicklung der Deutschen Dogge) Konkrete Hinweise zur Belastung von Deutschen Doggen im Wachstumsalter finden sie unter: Bewegung
Eine Folge von Überbelastung, in Verbindung mit falscher Fütterung, kann eine Arthrose sein.

  • Sozialisierung

Die Sozialisierung unserer Doggen erfolgt wie unter dem Textlink beschrieben. Es gibt mehrere Gründe für das sehr frühe Üben mit einem Doggenwelpen unter Praxisbedingungen. Ein Grund ist die Prägephase, die genau in den ersten Lebensmonaten einer Deutschen Dogge liegt. Ein zweiter Grund ist das noch relativ geringe Gewicht des Doggenwelpen. Über "schwierige Hürden z. B. bei öffentlichen Verkehrsmitteln" kann dann ein Doggenwelpe getragen werden, wenn es einmal schnell gehen muss. (z.B. beim Einsteigen in einen Linienbus o. in eine Straßenbahn). Unumgänglich ist das Tragen des Doggenwelpen zur Überwindung von Treppen zur S- und U-Bahn.
Als Züchter haben wir bei der Sozialisierung in öffentlichen Verkehrsmitteln stehts darauf geachtet, dass der Doggenwelpe von anderen Fahrgästen angefasst u. gestreichelt wurde. In der Regel braucht man dazu niemanden aufzufordern. Allein durch die Ausstrahlung unserer Doggenwelpen kommt dieser Wunsch bei völlig fremden Fahrgästen aller Altersgruppen meist von allein auf.
Eine kleine Unterstützung in der Öffentlichkeit wäre ein gut sozialisierter Zweithund, der als Vorbild dient. Doggenwelpen orientieren sich an Zweithunde. Dann geht vieles leichter. Sie orientieren sich aber auch an die nicht perfekten Seiten des "Bodyguards".

  • Sozialisierung u. Rudelführer

Die Deutsche Dogge bindet sich sehr stark an ihren Rudelführer. Die Sozialisierung sollte deshalb ausschließlich vom Rudelführer durchgeführt werden. Mit anderen Personen kann es insbesondere unter starken Stress Probleme geben. Grundsätzlich bin ich hinsichtlich der Führung der Deutschen Dogge in der Öffentlichkeit immer für den Erwerb eines Hundeführerscheines.

  • Vorsicht vor aggressiv fahrenden Radfahrern auf dem Gehweg!

Beim Sozialisieren von Doggenwelpen besonders in der Großstadt sollte man auf aggressiv fahrende Radfahrer auf dem Gehweg besonders achten. Diese können einen Doggenwelpen durchaus einen prägenden Schreck einflößen weil sie in ihrer Fahrweise nicht berechenbar sind. Jeder Bus auf der Fahrbahn, jeder LKW oder jede Straßenbahn auf quietschenden Gleisen sind für die junge Dogge berechenbarer als Fahrradfahrer, die jede Lücke auf dem Gehweg für sich nutzen. Gegenden, wo sich so etwas eingebürgert hat, sollte man mit einer sehr jungen Deutschen Dogge meiden. Es ist sehr viel Zeit und Gedult notwendig um negative Erlebnisse dieser Art wieder zu neutralisieren.

  • Die Entwicklung eines Sozialverhaltens

Unter Sozialverhalten von Hunden wird in der Regel das Verhalten von Hunden untereinander verstanden. Konkret ist damit der Naso-Nasal-Kontakt, die Ano-Genital-Kontrolle und das Imponierverhalten fremder Hunde gemeint. Deutsche Doggen ohne Sozialverhalten besitzen schlechte Begleithundeigenschaften und können sich sehr schnell zu Problemdoggen entwickeln.
Das Sozialverhalten der Hunde untereinander, wird durch einen Leinenzwang verhindert. Voraussetzung für die Entwicklung eines Sozialverhaltens ist entweder ein gut funktionierendes Hundeauslaufgebiet, eine gute Welpenspielgruppe, oder gut sozialisierte Hunde aus der näheren Umgebung. Dabei sollte man nur ein Verhalten unter Hunden tolerieren, das auch später unter Hunden von deren Haltern akzeptiert wird. Raufen gehört definitiv nicht dazu.
Hunde lernen untereinander durch den Einfluss des Rudels. Es versteht sich von selbst, das man ein gutes Sozialverhalten nur in einem Rudel entwickeln kann, das selbst sehr gut sozialisiert ist. Problemhunde schaffen wieder Probleme. Solch einem Risiko sollte man den Doggenwelpen nicht aussetzen.
Hinweis zum Video: Gezeigt wird das Sozialverhalten von Nino vom Gehrensee im Alter von 3,5 Monaten gegenüber fremden Hunden. Beim ersten Zusammentreffen von fremden Hunden entstehen nicht selten die meisten Probleme. Genau deshalb trainieren wir dieses erste Abchecken der Hunde untereinander im Hundeauslaufgebiet am Berliner Grunewaldsee. Unser Doggenwelpe Nino trifft gleich beim ersten Besuch des Hundeauslaufgebietes auf einen italienischen Cane Corso Rüden und auf eine türkische Kangal Hündin. Wurden Hunde dieser Rassen nicht sozialisiert, können solche Hundebegnungen ohne Leine zu enormen Problemen führen.

  • Erziehungsstil

Wir erziehen unsere Deutschen Doggen bereits vom Welpenalter an autoritär. Für eine antiautoritäre Erziehung sind unsere Doggen nicht geeignet. Die Disziplinierung erfolgt konsequent mit ruhiger, bestimmter Energie.
Die Erziehung und Ausbildung unserer Doggenwelpen erfolgt streng nach einem Zeitplan, den wir in einem " Ausbildungsprogramm" veröffentlicht haben.
Voraussetzung für eine gute Erziehung u. Ausbildung ist ein enger Kontakt zwischen Dogge und Herrchen. Vertrauen ist eine Grundvoraussetzung um optimal Einfluss nehmen zu können.

  • Rudelführer

Eine erfolgreiche Hundehaltung geht nicht ohne einige Fähigkeiten in der Rudelführung. Als Rudel wird in diesem Fall die Beziehung Halter - Hund verstanden.
Wann ist man Rudelführer? - Wenn der Hund Kommandos ausführt u. Respekt zeigt.
Wie wird man Rudelführer? - Wenn man dem Hund Kommandos erteilt u. konsequent beim Üben ist.
Wann beginnt man zu üben? - Sofort nach der Übernahme des Welpen.
Was ist eine Grundvoraussetzung? - Eine sehr enge Bindung zwischen Welpe und Herrchen !!!

  • Wann und Wo sollte die Dogge kontrolliert werden?

Insbesondere bei mehreren Hunden sollte man konsequent kontrollieren:
- an Türen jeglicher Art, insbesondere Autotüren.
- beim Füttern mehrerer Hunde. (möglichst getrennt)
- bei Gästen zu Hause. (Das Verhalten sollte dem Besucher angepasst werden.)
- beim Spiel mit Kindern. (nicht ohne Aufsicht)
- beim Spiel ohne Leine mit fremden Hunderassen.

  • Ausbildung

Die Ausbildung erfolgt als erstes durch Sozialisierung und ab der 17. Lebenswoche durch Unterordnungsübungen.
Bei der Sozialisierung geht es um die Entwicklung der Selbstsicherheit, bei der Unterordnung wird ein Grundgehorsam antrainiert.
Literaturempfehlung: Paul Kufner, Ausbildungspraxis in Wort und Bild

  • Respektlosigkeit

Respektloses Verhalten von Hunden ist eine direkte Folge einer gewissen Führungsschwäche des Halters. Das Problem ist in der Regel, dass kaum Grenzen gesetzt werden und der Welpe unangemessene Freiräume besitzt. Respektlosigkeit ist meist ein Ergebnis eines antiautoritären Erziehungsstils. Wie man sich durchsetzt hängt von der Situation ab. Wichtig ist das man es bereits im Welpenalter mit Ruhe, Konsequenz und Ausdauer macht.
Führungsschwäche u. Respektlosigkeit sind von sehr großer Bedeutung und verkörpern den Kern von Problemen in der Hundehaltung.
Eines der besten Beispiele für Respektlosigkeit im Tierreich sind die heiligen Affen in Indien. Die indischen Languren haben seit Generationen die Erfahrung gemacht, dass ihr Verhalten keine negativen Folgen für sie hat. Mittlerweile verhalten sie sich aggressiv dem Menschen gegenüber, fallen in Häuser ein, klauen Lebensmittel und zerstören die Einrichtung. Die geliebten Tiere sind durch ihre Sonderstellung zu einer echten Plage geworden.

  • Gesundheitsprophylaxe

Unsere Welpen werden zweimal vor der Abgabe geimpft. Dabei handelt es sich um eine Zweifachimpfung mit 6,5 Wochen und eine Fünffachimpfung mit 9 Wochen. Entwurmt wird ab der 2. Lebenswoche regelmäßig.
Mit diese Prophylaxe kann nur das Schlimmste verhindert werden. Um einen ausreichenden Gesundheitschutz zu gewährleisten, ist eine zweite Fünffachimpfung erforderlich. Desweiteren sind, insbesondere bei häufigen Kontakt mit fremden Hunden, die vorgeschriebenen Entwurmungen in sehr kurzen Abstand zu wiederholen. Im Gegensatz zu ausgewachsenen Doggen sind Doggenwelpen wesentlich empfindlicher gegenüber alle Arten von Würmer. Das kann insbesondere die Wachstumsentwicklung deutlich negativ beeinflussen.

  • Wie erreicht meine Dogge ein hohes Lebensalter?

Folgende 5 Voraussetzungen sind notwendig damit ein hohes Lebensalter erreicht wird.
1. Eine robuste Gesundheit auf Grund einer heterozygoten genetischen Veranlagung.
2. Eine artgerechte Aufzucht u. Haltung auf der Basis eines positiven Umfeldes.
3. Haltung nach dem Prinzip "Vorbeugen ist besser als Heilen" / Konkret: Vorbeugung Magendrehung - Erhaltung des Immunsystems
4. Ein gewisse Erfahrung und ein sehr gutes Fingerspitzengefühl des Halters für ein angemessenes Handeln in kritischen Situationen.
5. Im Notfall eine kompetente tierärztliche Versorgung in einer hoch spezialisierten Tierklinik.

  • Weshalb sieht man kaum Deutsche Doggen als Begleithund in der Öffentlichkeit?

Im Schnitt werden etwa genauso viele Deutsche Doggen geboren wie z.B. Rottweiler. Trotzdem sieht man Deutsche Doggen kaum als Begleithund in der Öffentlichkeit. Über den Grund kann man auch mit Insiderwissen nur spekulieren.
Sehr naheliegend ist die Befürchtung einen Hund mit einer enormen Kraft und einer beträchtlichen Größe in bestimmten Situationen in der Öffentlichkeit nicht kontrollieren zu können.

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