Die Belastung eines Doggenwelpen durch Laufen

Sozialisierung ohne Leine

Das Thema der Belastung von Doggenwelpen wird immer wieder in Zusammenhang mit der Sozialisierung zum Problem gemacht.
Um es auf den Punkt zu bringen: Nach nun fast 20 Jahren Doggenzucht kenne ich keinen Doggenwelpen, der allein durch eine Belastung beim angeleinten Laufen zu Schaden gekommen ist.
Einen viel größeren Einfluss hat die Fütterung auf eine verhaltene Gewichtsentwicklung. Sehr preiswertes, überlagertes Trockenfutter, Eigenfuttermischungen, eine gedankenlose "ad libitum" Fütterung und letztlich auch die Werbung mit Maximalgewichten bei Doggenwelpen sind die Risikofaktoren Nr.1 in der Aufzucht.
Sicherlich sollte man einen Doggenwelpen nicht mit dem Laufen überlasten. Langsame Steigerungen der Spaziergänge von 15 - 30 - 45 Minuten sind empfehlenswert. Darüber hinaus sollte es selbstverständlich sein den Doggenwelpen möglichst weit mit dem PKW dorthin zu transportieren, wo ein Training des Sozialverhaltens erfolgen soll.

Gefahren drohen in der Regel erst im fortgeschrittenen Jugendalter wenn die Dogge, unangeleint im Spiel mit anderen Hunden, bereits vollen Körpereinsatz zeigt. Die meisten Unfälle o. Verletzungen erfolgen unter Gewalteinwirkung.
Eine Dogge sollte unbedingt bei sehr glatten Untergründen, wie sie bei Blitzeis entstehen, angeleint werden. Spiele mit fremden Hunden sind, auf Grund der Gefahr einer plötzlichen Überlastung der Bänder, unter solchen Bedingungen zu unterbinden.

Ein Welpe spielt allerdings meist noch sehr locker ohne den Einsatz massiver Kraft.
Wenn ein Doggenwelpe (aus Angst) zu sehr in Watte gepackt wird und er nicht mit sozial-starken Hunden aller Rassen spielen darf, dann wird er später kein oder nur ein schlecht entwickeltes Sozialverhalten zeigen. Der Doggenstandard hinsichtlich des Wesens der Deutschen Dogge ist ein Ideal das nicht nur von der Zucht allein abhängig ist.
Anders sieht es aus, wenn ein spielfreudiger Zweithund vorhanden ist. Hier können Laufwettbewerbe durchaus zu Überlastungen des Bewegungsapparates führen. Bremsen kann man schon durch das Anleinen eines Hundes. Das Rudel bleibt bei Herrchen und extreme Laufwettbewerbe werden somit unattraktiv.
Besitzt man einen Welpen mit einer hohen Vitalität, ist auch die Freude an der Bewegung sehr ausgeprägt. Solche Welpen durch Wohnungshaltung, Zwingerhaltung und Leinenzwang stark einzuengen führt zu einen Überschuss an Energie, die schwierig zu kontrollieren ist. Regelmäßige Spaziergänge, auch ohne Leine, fördern die körperliche Entwicklung, führen zu ausgeglichenen Hunden und erleichtern die Erziehung.

© by Günter Dießel / Nachdruck und Übernahme, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Autors.

Link: Die Bewegung von Deutschen Doggen